Die Niere und ableitende Harnwege

Aufgaben der Nieren

Durch die Nieren fließen je nach Größe des Hundes täglich ca. 2000 Liter Blut (z. B. bei einem Berner Sennenhund) jeden Tag. Dieses wird durch Filtration gereinigt und dabei entstehen ca. 300 Liter Primärharn. Nach Rückresorption von Wasser werden schließlich um die 1,5l Urin täglich über die Niere ausgeschieden. Bei kleinen Hunden entsprechend weniger. Durch Ihre Steuerung des Salz- und Wasserhaushaltes hat sie unmittelbaren Einfluss auf den Blutdruck. Auch Bildet sie Hormone, z. B. das Erythropoetin, kurz EPO genannt, welches die Blutbildung der roten Blutkörperchen veranlasst.

Lage der Nieren und ableitenden Harnwege

Die Nieren liegen links und rechts neben der Wirbelsäule im Lendenbereich. Im Nierenbecken beginnen die Harnleiter und münden in die Harnblase. Die Harnröhre beginnt am unteren Ende der Harnblase und mündet bei Rüden an der Penisspitze auf der Eichel und bei den Weibchen im Scheidenvorhof.

Verschiedene Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege

  • Blasenentzündung (Cystitis)
  • Blasen- / Nierensteine (Urolithiasis)
  • Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
  • Akute Niereninsuffizienz /-versagen
  • Chronische Niereninsuffizienz
  • Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis)
  • Wassersackniere (Hydronephrose)
  • Harnabsatzstörung (Inkontinenz)

Wichtige Nierenwerte im Blut

Aussagekräftig für die Beurteilung des Gesundheitszustandes der Niere sind Harnstoff und Kreatinin. Diese findet man im Blut allerdings erst erhöht, wenn mindestens 70% des Nierengewebes schon nicht mehr arbeitet. Also reichlich spät. Mit dem SDMA-Wert, der die Filtrationsleistung der Niere anzeigt, ist ein wichtiger Wert für die Nierendiagnostik hinzugekommen, denn dieser Wert erhöht sich schon, wenn die Nieren-Leistung nur um 30% vermindert ist. Auch die Kreatin-Clearance ist ein weiterer Wert, mit dem die Nierenfunktion bestimmt werden kann, sowie die Bestimmung von Elektrolyten, Phosphat, Eiweißen und Harnsäure.

Wieviel muss ein Hund am Tag trinken?

Ein Hund benötigt 60 – 70ml Wasser pro kg Körpergewicht. Es gibt aber auch Hunde die bis zu 100ml Wasser pro kg Körpergewicht benötigen.

Da in diesem Bedarf auch die Feuchtigkeit im Futter mit eingerechnet ist, variiert der zusätzliche Wasserbedarf eines Hundes je nach Fütterungsart. Bei Trockenfutter ist er höher, als bei gebarften Hunden.

Der Hund sollte immer Zugang zu frischem Wasser haben. Es gibt allerdings auch Hunde, die das Wasser im Napf verschmähen und die lieber draußen das Regenwasser trinken, dann sollte man ihnen draußen entsprechende Stellen einrichten.

Warum sind Nierenerkrankungen so gefährlich?

Im Gegensatz zur Leber kann sich die Niere nicht regenerieren. Außerdem treten Symptome einer Nierenerkrankung erst auf, wenn die Niere schon stark geschädigt ist (mindestens 60%). Auch die Blutwerte verändern sich erst, wenn schon einiges an Nierengewebe unwiderruflich kaputt ist. Da der Hund auch zwei Nieren hat, können Schäden lange kompensiert werden.

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