Was ist Mäusegerste
Die Mäusegerste gehört zur Familie der Süßgräser und kommt überall auf der Welt vor. In Europa findet man sie häufig an Straßen- und Wegrändern sowie auf Verkehrsinseln oder unter Bäumen. Sie blüht von Mai bis Oktober.
Warum ist die Mäusegerste für den Hund so gefährlich?
Die Pflanze an sich ist zwar ungiftig, jedoch die Widerhaken an den circa 2,5 cm langen Grannen werden Hunden häufig zum Verhängnis.
Denn diese Grannen verhaken sich bei Berührung im Fell des Hundes, und da die Widerhaken die Granne nur in eine Richtung wandern lassen, bewegt sie sich schnell durch das Fell in Richtung Haut. Wird sie nicht rechtzeitig entfernt, reizt sie zuerst die Haut, dringt dann in sie ein und richtet so erheblichen Schaden an!
Wie merke ich, dass der Hund von einer Granne gequält wird?
Je nach dem an welcher Stelle die Granne steckt, macht sie unterschiedliche Beschwerden:
Die Ohren – Hier machen sich die Grannen häufig durch ein extremes Schütteln des Kopfes bemerkbar. Ebenfalls versucht der Hund sich mit der Pfote an den Ohren zu kratzen oder hält den Kopf ungewöhnlich schief.
Die Augen – In diesem Bereich finden sich neben geschwollenen Augen auch schleimig, eitrige Absonderungen aus den Augen. Das dritte Augenlied (die Nickhaut) kann anschwellen und deutlich sichtbar werden.
Die Pfoten – Besonders gern setzten sich die Grannen in den Zwischenzehbereichen und zwischen den Ballen an der Pfote fest. Sie verfangen sich in den Pfotenhaaren und wandern von dort wieder in Richtung Haut. Der Hund versucht durch das Belecken der Betroffenen Pfote die Grannen loszuwerden. Da dies nicht gelingt, sondern die Grannen weiter in den Körper wandern, kommt es zu Schmerzen und Entzündungen. Auch eitrige Fistelgänge sind die Folge und können zu Lahmheiten führen.
Egal wo sich die Grannen verhaken, bereiten sie dem Hund Schmerzen. Das Fatale an ihnen ist, dass die Widerhaken die Wanderung nur eine Richtung zulassen, und bei jedem Versuch des Hundes, die Plagegeister wieder loszuwerden, graben sich die Grannen jedoch immer weiter in den Körper hinein!
Welche Spätfolgen können nicht entfernte Grannen haben?
Der Körper versucht den eingedrungenen Fremdkörper loszuwerden, indem sich die betroffenen Stellen entzünden. Es kann zu Gewebsschäden und Fistelgängen kommen. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Schädigung von Organen, Verlust der Sehkraft oder des Hörvermögens.
Was kann ich tun, um meinem Hund zu helfen?
Bei dem Spaziergang auf Stellen mit Mäusegerste achten und den Hund im Blick haben bzw. versuchen diese Stellen grundsätzlich zu meiden.
Auf jeden Fall nach dem Spaziergang den Hund nach Grannen absuchen. Besondere Aufmerksamkeit sollten dabei die Pfoten bekommen. Es empfiehlt sich, die Pfotenhaare regelmäßig zu kürzen. Bei der Suche nach Grannen wird man nebenbei auch noch eventuelle andere Plagegeister finden, wie z. B. Zecken oder Kletten.
Wann muss ich zum Tierarzt?
Wenn der Hund plötzlich vermehrt den Kopf schüttelt oder besonders häufig niest, sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt hinzuziehen. Je schneller der Fremdkörper entfernt ist, umso kleiner ist das Risiko für bleibende Schäden.