Was ist eine chronische Niereninsuffizienz?
Es handelt sich um eine fortschreitende, nicht heilbare Abnahme der Nierenfunktion (Insuffizienz). Die Filtrationsleistung der Niere nimmt allmählich immer weiter ab.
Warum ist die chronische Niereninsuffizienz so gefährlich?
Die Symptome der Nierenschwäche treten erst in Erscheinung, wenn die Funktionsleistung der Niere nur noch bei max. 35% liegt. Erst dann findet man Veränderungen in den gängigen Blutwerten. Mittlerweile gibt es einen zusätzlichen Blutparameter, den sogenannten SDMA-Wert, der schon ansteigt, wenn die die Funktionsleistung unter 70% liegt. Da sich das Nierengewebe nicht regenerieren kann, ist es extrem wichtig, frühzeitig mit einer intensiven Therapie zu beginnen. So kann man eventuell eine weitere Verschlechterung vermeiden.
Wie kommt es zu einer chronischen Niereninsuffizienz?
Viele Erkrankungen oder auch Umstände sind ursächlich für die Abnahme der Filtrationsleistung der Nierenkörperchen. Oft ist es auch ein Zusammenspiel von verschiedenen Punkten. Diese können sein:
- Genetische Ursachen (Rassedispositionen)
- Infektionskrankheiten
- Nierenzysten
- Ernährung
- Durchblutungsstörungen der Niere
- Massive Entzündungen der Niere
- Verschiedene Nierenerkrankungen, bei denen das Funktionsgewebe zerstört wird
- eine akute unbehandelte Niereninsuffizienz
Wie äußert sich eine chronische Niereninsuffizienz?
Die chronische Niereninsuffizienz wird in vier verschiedene Stadien eingeteilt:
Stadium 1 – Eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Niere
In diesem ersten Stadium gibt es kaum oder nur unspezifische Symptome und wird oft nur als Nebenbefund entdeckt. Der Hund hat eventuell Probleme mit der Harnkonzentration.
Stadium 2 – Mäßige Niereninsuffizienz
In dieser Phase hat der Hund vermehrt Durst (Polydypsie) und muss vermehrt Urin absetzen (Polyurie). Die harnpflichtigen Stoffe, wie Harnstoff und Kreatinin steigen langsam an, können aber unter Umständen auch noch normal sein. Weiterhin können mangelnder Appetit und Antriebslosigkeit auftreten.
Stadium 3 – Azotämie (deutliche Erhöhung von harnpflichtigen Stoffen im Blut)
Jetzt zeigt der Hund deutliche Verhaltensänderungen wie Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Auch Probleme im Verdauungsbereich wie Durchfall und Erbrechen treten häufig auf. Dadurch verliert der Hund stetig an Gewicht. Typisch ist ebenso in diesem Stadium ein glanzloses und struppiges Fell.
Stadium 4 – Terminale Insuffizienz
Die Filtrationsleistung der Niere ist in diesem Stadium schon nur noch minimal vorhanden. Im Blut befinden sich hohe Werte harnpflichtiger Substanzen. Der Hund hat massiven Durst und extremen Urinabsatz. Futter wird erbrochen oder ganz verweigert. Die Muskulatur krampft. Die Maulschleimhaut entzündet sich und das Maul riecht nach Urin. Der Allgemeinzustand des Hundes ist sehr schlecht und kann bis zum Koma und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Rassedisposition
Pudel, Berner Sennenhund, Yorkshire Terrier, Boxer